Wie können Unternehmen hinsichtlich aktueller Fragen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu Wesentlichkeit, Stakeholder-Einbezug, Zielgruppenorientierung und einer Fokussierung auf die Wertschöpfungskette bestmöglich unterstützt werden? Dieser Frage geht ein Forscherteam unter der Leitung von Herbert Winistörfer (ZHAW) nach.
Im Rahmen des zweijährigen, durch die KTI geförderten und vom CCR unterstützen Projektes «Der Nachhaltigkeitsbericht als Mittel der Stakeholder-orientierten Kommunikation: Lösungen für die Anwendung neuer Berichterstattungsrichtlinien durch Schweizer Unternehmen» werden praxisnahe Lösungen entwickelt, die die Anwendung neuer Berichterstattungsrichtlinien wie GRI G4 und Integrated Reporting in den Unternehmen erleichtern sollen.
Nach einer ersten Analyse der aktuellen Berichterstattungspraxis in den beiden Fallunternehmen, Kuoni Travel Holding und Basler Kantonalbank/Bank Coop, und einem Workshop mit den Projektpartnern, wurden im Herbst und Winter 2015 12 prototypische Tools entwickelt, die Unternehmen bei der Beantwortung der Fragen in den genannten Bereichen unterstützen können.
Zu diesen Tools gehören unter anderem ein Instrument zur Beschreibung des Nachhaltigkeitskontextes mit Berücksichtigung des Stakeholder-Einbezugs, eines zur Bestimmung von Auswirkungen relevanter Themen entlang der Wertschöpfungskette, sowie ein Tool zur Gewichtung und Begründung der Wesentlichkeit.
Die Entwicklung der Tools orientiert sich grundsätzlich an einem standardisierten Berichterstattungsprozess, von der Themensammlung bis hin zur Erstellung der Materialitätsmatrix, der sich in der Praxis bereits bewährt hat. Die Tools helfen diesen Prozess zu durchlaufen und können gleichzeitig auch optional dort eingesetzt werden, wo im Unternehmen vielleicht noch Nachholbedarf besteht oder noch kein effizientes Vorgehen etabliert ist.
Im April 2016 wurden diese Tools mit allen Projektpartnern in einem Workshop diskutiert. In den kommenden Wochen findet bei Kuoni Travel Holding und der Basler Kantonalbank/Bank Coop eine Implementierung der Tools statt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen einer weiteren Optimierung der Tools, so dass ein vielversprechendes und praxistaugliches Toolportfolio bis Ende 2016 vorliegen kann. Über die weiteren Projektfortschritte werden wir Sie informiert halten.