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CFO-Interview mit CFO of the Year Markus Blanka-Graff, Kühne+Nagel

CFO-Interview mit CFO of the Year
Markus Blanka-Graff, Kühne+Nagel

 

Der CFO als reiner Zahlenmensch? Keineswegs, wie die Wahl der drei besten Schweizer Finanzchefs am SWISS CFO Day 2021 beweist: Zum zwölften Mal wurden Finanzchefs in den drei Kategorien «SMI Expanded», «SPI ohne SMI Expanded» und «CFO Forum Schweiz» für ihre ausserordentlichen Leistungen geehrt. Diese müssen nicht nur mit fachlichen Kompetenzen, sondern auch mit strategischem Denken und Handeln, ihrer Persönlichkeit, besonderen Leistungen als CFO sowie Reputation und Kontinuität überzeugen.

2021 haben Markus Blanka-Graff, Kühne+Nagel (Kategorie «SMI Expanded»), Ricarda Demarmels, Emmi Gruppe (Kategorie «SPI ohne SMI Expanded»), sowie Erich Hangartner, Schurter Holding AG (Kategorie «CFO Forum Schweiz») die namhafte Jury überzeugt. Das CCR gratuliert allen Gewinnern herzlich.

Im Gespräch mit Reto Schneider erzählt Markus Blanka-Graff, was ihn an der Tätigkeit als CFO fasziniert und worauf er in seiner Karriere besonders stolz ist.

Markus Blanka-Graff, herzliche Gratulation zur Auszeichnung «CFO of the Year». Was gab den Ausschlag, dass Sie sich für eine Karriere als CFO entschieden haben?

Nun, für eine Karriere als CFO entscheidet man sich eigentlich nicht – und das stand bei mir auch nie im Vordergrund. Trotzdem habe ich seit der Schule ein «freundschaftliches» Verhältnis zu Zahlen und eine grosse Freude daran, Geschäftsvorgänge in ihren finanziellen Ausformungen zu verstehen, zu messen und zu steuern. Die Rolle des CFO ermöglicht mir, dies in einem grösseren Kontext umzusetzen und gleichzeitig diese Faszination mit meinen Mitarbeitenden zu teilen sowie Verantwortung zu übernehmen. Als CFO von Kühne+Nagel habe ich jeden Tag das Privileg, die finanziellen Auswirkungen der Geschäftsrealität mit meinem Team zu steuern, zu überwachen und darüber zu berichten.

Wenn Sie auf Ihre bisherige Laufbahn zurückblicken, worauf sind Sie besonders stolz?

Auf mein Team. Über 25 Jahre in einem Unternehmen, in sechs Ländern und Regionen und mehr als zehn Finanzfunktionen tätig zu sein – das eröffnet den Zugang zu einem Netzwerk von Menschen, die gemeinsam scheinbar Unmögliches erreichen können und wollen.

«Ich bin ein ständiger Veränderer, ein Erneuerer. Ich bin davon überzeugt, dass eine stetige Quelle der Unruhe eine Organisation agil und schlank hält.»


Wenn Sie nicht CFO geworden wären, was wäre heute Ihr Berufswunsch?

Ich würde Soziologie, Philosophie und Literaturwissenschaften studieren und versuchen, die Menschen und die Gesellschaft zu verstehen. Eigentlich wären das die perfekten Grundvoraussetzungen, um CFO zu werden.

 

Sie sind dem Unternehmen Kühne+Nagel seit bald 25 Jahren in verschiedenen Positionen im Finanzbereich treu, seit 2014 als CFO. Ist Konstanz eine Charaktereigenschaft, die Sie sich generell zuschreiben würden?

Ganz im Gegenteil: Ich bin ein ständiger Veränderer, ein Erneuerer. Ich bin davon überzeugt, dass eine stetige Quelle der Unruhe eine Organisation agil und schlank hält. 25 Jahre bei Kühne+Nagel widerspiegeln eine menschliche Entwicklung in verschiedenen Rollen, Aufgabenbereichen, Kulturen und Netzwerken – und die Freiräume dieser Aufgaben ausfüllen zu dürfen.


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Der 53-jährige Österreicher Markus Blanka-Graff ist seit 2014 Chief Financial Officer und Mitglied der Geschäftsleitung der Kühne+Nagel-Gruppe. Er war beim global tätigen Logistikdienstleister u.a. als Director Corporate Finance and Investor Relations und als Regional CFO North West Europe tätig. Markus Blanka-Graff hat einen Masterabschluss in Wirtschaftswissenschaften der Wirtschaftsuniversität in Wien.


Wo sieht Markus Blanka-Graff die grossen Herausforderungen an die CFOs der Zukunft? In der nächsten Ausgabe unserer Fachpublikation «The Reporting Times» im Frühling 2022 werden wir diese Frage ausführlich mit dem erfahrenen CFO des Logistikdienstleisters Kühne+Nagel diskutieren. Bis es so weit ist, finden Sie spannende Artikel und Interviews in der aktuellen Ausgabe der Reporting Times zum Leitthema «The regulators strike back».

 

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